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Volker Roelcke (Universität Gießen):

Animal-based – das Tiermodell menschlicher Krankheit: Inhärente Problematiken und Karriere eines zentralen Konzepts der medizinischen Krankheitsforschung

Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchen Mediziner, menschliche Krankheit experimentell im Tier zu modellieren, zu analysieren und das so gewonnene Wissen wieder am Menschen anzuwenden. Neben einer epistemologischen Zielsetzung hatte das Tiermodell von Beginn auch eine ethische Dimension, nämlich die Risiken der Krankheitsforschung am Menschen zu reduzieren. Der Beitrag zeichnet die unterschiedliche Bedeutung dieser beiden Dimensionen in verschiedenen historischen Konstellationen nach und rekonstruiert einige inhärente Problematiken von Idee und Praxis des Tiermodells.