Der Beitrag untersucht die Mensch-Tier Beziehungen am Max-Planck-Institut für Psychiatrie (MPIP). Anhand von drei Schlaglichtern soll dabei im Zentrum des Vortrags stehen, warum und wie die Forschung mit Tieren in den 1970er und 1980er Jahren zum Risikofaktor wurde. Sowohl in den Gebäuden des „Klinischen Instituts“ (München) wie des „Theoretischen Instituts“ (Martinsried) des MPIP wurden zur psychologischen, genetischen und neurobiologischen Grundlagenforschung Versuche mit Tieren durchgeführt. Dies warf erstens Fragen nach der Unterbringung und Absicherung der mitunter eigenwilligen und/oder erkrankten Tiere in z. T. eigenen „Stallgebäuden“ auf. Zweitens wurden am MPIP in Experimenten radioaktive Materialien eingesetzt, sodass besondere Sicherheitsvorkehrungen von Nöten waren. Drittens aber wurden die Institute auch von Kritiker:innen aus der militanten Linken und der Tierbefreiungsbewegung attackiert. Mit Hilfe theoretischer Ansätze zur „Risikogesellschaft“ (Ulrich Beck) und aus den „Securitization-Studies“ soll so im Vortrag herausgearbeitet werden, welche Praktiken der Versicherheitlichung etabliert wurden, um die Forschung mit Tieren zu sichern, gegen Kritik und Angriffe zu verteidigen und zum Teil vor der Öffentlichkeit weniger sichtbar zu machen.